Ein großartiges Beispiel für Nachhaltigkeit – Welterbe Wasserwirtschaft Augsburg.

„Weltkulturerbe Wasserwirtschaft Augsburg“ –das macht neugierig! Wir fanden bei einem Besuch im Augsburger Textil Museum diese Büchlein und habe es genau studiert und war mächtig interessiert. Auch der Kreis der Mitmacher fand eine kurze Zusammenfassung doch interessant und wollte das auch mal sehen. Mit dem Touristen Büro der Region war es uns möglich dann auch noch ein rundes Programm anzubieten. Warum ist dieses Welterbe so bedeutsam? Seit 1416 Wird Augsburg durch Wasserwerke mit sauberem Trinkwasser versorgt, Dieses wurde in getrennten Leitungen verteilt. Das Brauchwasser für die Gerbereien und Handwerker wurde den Stadtbächen entnommen und auch durch diese entsorgt.

Am 17.02. traf sich dann ein Kreis von über 20 Interessierter beim Industrial MakerSpace zu einer Busfahrt nach Augsburg-Hochzoll. Hier sind wir dann über den „Hochablass“ oder wie am gleichen Tag im Landberger Tagblatt zu lesen stand „Die Augsburger Niagara Fälle“ um Historischen Wasserwerk gegangen. Das war zwar chronologisch etwas falsch, denn die Maschinen stammten ja schon aus einer neueren Zeit waren aber wirklich eindrucksvolle Industriedenkmäler von 1879/80. Alles war riesig! Die großen Zahnräder, die Pumpen die enormen genieteten Windkessel. Ein wirklich kompetenter Führer erklärte uns die gesamten Abläufe und zeigte uns den Super 240 PS Dieselmotor – einen der ersten großen 4 Zylinder der nach der Erfindung des Dieselmotors ausgeliefert wurde.

Dann nahmen wir unser Mittagessen in einer der Traditionsgaststätten Augsburg „Unter dem Bogen“ zu uns. Frisch gestärkt zogen wir los und lernten mit einem Stadtrundgang die Geografie Augsburgs kennen. Zum Beispiel warum der Rathausplatz fünf Ecken hat und dass die Altstadt auf einem von der Eiszeit zurückgebliebenem Hochplateau liegt. Die Bürgen mussten 17-18m tiefbohren um an Trinkwasser zukommen so waren die Prunkbrunnen seinerzeit nicht nur Schmuck, sondern auch Endpunkte der Augsburger Wasserwirtschaft. Die Brunnen wurden durch hölzerne Wasserleitungen versorgt. Der Stadtführer gab uns auch Einblicke in die Geschichte der Fugger und ihr Wirken nicht nur in Augsburg sondern auch in ferne Ländern.

Nach einer kurzen Betrachtung des Herkules Brunnen trennte sich unsere Gruppe und ein Teil besuchte die Wasserwerke am Roten Tor. Diese liegen fast in der tiefsten Stelle des Stadtgebietes und pumpten das Wasser in die Stadt hoch. Zwischen dem Wasserwerk und dem Augustus Brunnen sind mehr als 10m Höhenunterschied und die Brunnenmeister des Mittelalters hatten Möglichkeiten dies Höhe mit Pumpen zu überwinden. Die Wasserwerke wurden immer wieder der aktuellen Nachfrage angepasst und die Ausführung war immer durchdacht und praktisch – aber auch schön in der Ausführung wie die hölzerne Wendeltreppe im Höchsten Wasserwerk. Auch hier bekamen wir sehr viel Information und auch dieser Rundgang war ein Genuss durch die Führerin.

Wir hatten uns aus Zeitgründen nur auf die Stadt und 2 Technische Monumente begrenzt, Aber das Welterbe umfasst noch mehr als 20 Punkte und dank der vielen Hinweise wissen wir nun wo man entlang Wertach, Singold und Lech noch weitersuchen kann.

Es war ein wunderschöner, interessanter Tag – und sogar der Wettergott hat mitgemacht. Und eines der nächsten Besuchsziele ist auch schon gefunden: die Abteilung Weben im Textilmuseum Augsburg

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